Brand in Steinperf - Informationen und Dank
Dachstuhlbrand in Steinperf
Mit etwas Abstand zum Dachstuhlbrand in Steffenberg-Steinperf (02.10.2024, Alarmierung und Nachalarmierung vor 20.00 Uhr) möchte ich ein paar Dinge erwähnen, die mir wirklich wichtig sind:
Mein Dank gilt allen Einsatzkräften der FFW-en aus Steffenberg, Angelburg, Marburg, Biedenkopf (Drehleiter) und Gladenbach (Drehleiter), dem THW Biedenkopf, Marburg und Dillenburg, den medizinischen Rettungsassistenten, sowie allen Polizeikräften aus Biedenkopf, Marburg und aus Lich (Wach- und Bereitschaftspolizei). Alle haben in der Nacht und auch noch an den Folgetagen hervorragend diszipliniert und geregelt, in guter Abstimmung miteinander zusammengearbeitet.
Mein Respekt gilt den jeweiligen Einsatz- und Abschnittsleitern (Führungsdienst Marburg, GBI 01, 02, 03 Steffenberg, den Wehrführern, …. allen und jedem Einzelnen - hier ohne Anspruch auf Vollständigkeit) die umsichtig und vorausschauend gehandelt haben.
Es ist mir ein wichtiges Anliegen, allen freiwilligen Helfern in Steinperf zu danken. Es wurde den Einsatzkräften rund um die Uhr Kaffee, Tee und Essen in Nachbarschaftshilfe und im DGH Steinperf angeboten, eine ungeahnte Hilfswelle und Solidarität, die alle Einsatzkräfte und mich tief beeindruckt hat. Auch der SpVgg. Eisenhausen einen herzlichen Dank für Ihre Solidaritätsbekundung in Form von gegrillten Würstchen von deren Oktoberfest am Donnerstag. Für all das meine tiefe Anerkennung und Wertschätzung, unsere dörfliche Gemeinschaft lebt und hält zusammen, wenn es gilt und drauf ankommt.
Es wurden in der Brandnacht 5 Personen, 2 Hunde und ein Kater obdachlos, die alle wohlauf sind. Wir konnten für das Erste im DGH Steinperf eine notdürftige spartanische Unterbringung ohne Luxus organisieren und suchen nun für die schuldlos Betroffenen eine feste Bleibe. Wer also für Mensch und Tier gleichermaßen eine Wohnung zur Verfügung stellen kann, kann sich gerne bei mir melden. Allen die den betroffenen Personen Wäsche waschen oder trocknen, darf ich im Namen dieser ebenfalls herzlich Dank sagen.
In dem nun nicht mehr bewohnbaren Zweifamilienhaus wurde in der zweiten Wohnung kein Mensch mehr angetroffen, gleichwohl wurde hier tatsächlich eine wohl sehr gut florierende Cannabisplantage durch das Rauschgift- und Drogendezernat Marburg sichergestellt. Pflanzen mit einem Marktverkaufswert von mehreren hunderttausend Euro, so die Ermittler. Auch hier werden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet und durchgeführt. Das Haus an sich wirkte nach außen hin solide und unauffällig, genauso liebt es wohl die organisierte Kriminalität, die keine Kosten und Mühen für ein gutes Lüftungssystem, Kohletauscher und ordentliche Beleuchtung gescheut haben. Der Strom für die Beleuchtung war dann vermutlich auch durch einen Kurzschluss Brandauslöser.
Leider wurden jedoch Einsatzkräfte von Jugendlichen im Einsatz beschimpft und sogar bedroht, was ein absolutes Unding ist und dem das Gesetz mit aller Härte entgegentreten muss. Noch in der Brandnacht konnten diese Jugendlichen von der Polizei ausfindig gemacht werden, so dass Strafanzeige erstattet wurde. Nun ist es Sache der Ermittlungsbehörden, Polizei und Staatsanwaltschaft, dem Vorgang nachzugehen und gegebenenfalls weitere Zeugen des Vorgangs zu finden. Wenn sich der hessische Innenminister, der Landrat und unsere hiesige Landtagsabgeordnete zu diesem ungeheuerlichen Vorgang äußerten, dann meiner Meinung nach zu recht, denn Einsatzkräfte müssen im Einsatz, in dem mitunter Leib und Leben für uns Mitmenschen riskiert wird, unter besonderen Schutz gestellt werden.
Dieser Vorgang alleine, wirft leider auf alle guten Taten der Bevölkerung einen Schatten, was nicht sein darf. Deshalb betone ich an dieser Stelle nochmals, da ich selbst an allen Tagen viele Stunden vor Ort war, dass hier von Einsatzkräften und Außenstehenden außergewöhnliches vollbracht wurde.
Der Gemeindevorstand und der Ortsbeirat Steinperf, um Ortsvorsteher Jens Becker, bedankt sich bei allen für Ihre Mithilfe und gelebte Solidarität.
Wir dürfen nun alle gespannt sein, wie die juristische Aufarbeitung des Vorgangs von statten geht.
Gernot Wege
Bürgermeister